
Erbaut 1998
DER SCHNEEMANN
Eine wahre Geschichte von einem Schneemann und dem Gewerbe- und Handelsverein Burgstädt e.V.
He, ihr lieben Kinder! Habt ihr etwas Zeit?
Ich, der Schneemann möchte euch mal erzählen, wie ich auf den Marktplatz gekommen bin.
14 geschickte Hände haben mich aus einer großen Menge Styropor gefertigt. Der Siegfried, der Ulli und der Frithjof haben Stück für Stück Styropor mit Montageschaum aufeinander
geklebt für den Rumpf. Den Bauch und Kopf setzten der Dieter und der Wolfgang zusammen. Es entstanden 3 unförmige Gebilde, die mal meinen Körper darstellen sollten. Ich glaubte kaum an eine glatte Oberfläche. Da kam der Frithjof mit einem vom Schmied angefertigten Flacheisenbogen, um mich zu bearbeiten. Mir wurde es himmelangst und ich lehnte diese Vorgehensweise ab, an meinem Körper so herumzuwirtschaften.
Mein Körper wurde mit ganz groben Schleifpapier noch einmal bearbeite und dann kam ich mir vor wie im Narkosezustand, ähnlich wie im OP-Saal, wo man mit Werkzeug, wie Schrauben, Säge, Bohrmaschine, meine von Wolfgang angefertigten Arme und Nase montierte. Der Siegfried zog Gummihandschuhe an, um mich mit einer schützenden Haut zu überziehen. Danach wurde ich weiß gestrichen. Mir wurde durch den Malerkünstler Reiner die Augen aufgebracht und somit konnte ich nun endlich mich umsehen, wie es bei den sieben Bastlern zuging.
Der Grillmeister Bernd sorgte für das leibliche Wohl. Es gab Bier warm oder kalt sowie Kümmerling und man bot mir alles an, aber so etwas braucht ein Schneemann nicht. Ich wollte lieber Tabak und eine Pfeife, damit ich rauchen kann. Eine Schürze, einen Schal brauche ich, wenn mein Platz auf dem Markt sein soll. Der Schrei nach Tabak war so laut, daß er in Hartenstein gehört wurde. Es wurde noch eine kleine Operation vorgenommen: ich bekam in meinen Bauch ein Rauchrohr. Mit einem Elektroschock als Narkose ging alles bestens.
Liebe Kinder, endlich war es dann soweit, ich konnte mit klarem Blick in die Öffentlichkeit schauen. Der Zylinder wurde aufgesetzt, die Pfeife angebracht und der Besen in die rechte Hand gesteckt. Als Schmuckstück bekam ich – in liebevoller Kleinarbeit von unserem Doktor gezüchtet – eine Kohlmeise auf meinen Arm gesetzt. Ich war glücklich und stolz auf mein Äußeres.
Kinder glaubt mir, es kam der Abend, als es mir ganz übel wurde. Ich sollte rauchen, es ging auch ganz gut, doch dann wurde mir übel, weil der Raum voller Qualm war und ich keinen mehr sehen und hören konnte. Die Männer machten sich lustig über mich, wie ich mich anstelle, mit meiner ersten Raucherei. Mit rauchiger Stimme gab ich zu verstehen, daß ich meiner Gesundheit wegen nur nachmittags zur vollen Stunde ein Pfeifchen rauchen wollte.
Gleich die erste Nacht auf dem Burgstädter Marktplatz wurde zur schlimmsten meines kurzen Lebens.
Die kleine Kohlmeise wurde mir gewaltsam von meinem Arm entrissen. Ich konnte mich nicht wehren und weg war die Meise.
Es war eine schreckliche Nacht im Freien, und ich wenn alle sehen, daß der kleine Vogel gestohlen den Augen. Wie erzähle ich es Dieter, Siegfried, Ulli und Bernd. Der erste von meinen Freunden, sah, rief gleich die anderen an. Sie standen traurig hatte Angst vor dem Morgen, wurde. Mir standen Tränen in Wolfgang, Helmut, Frithjof, der mich ohne meine Kohlmeise vor mir und berieten was zu tun sei. Wolfgang ging zur Polizei. Sie nahm die Sache aber nicht sehr ernst, da meine Kohlmeise nur für mich und meine Freunde einen Wert darstellte. Der Helmut aber ging nach Hause und fertigte ein Schild an, auf dem ein Bild von mir und meinem Vögelchen war. Damit konnten alle sehen wie schön ich einen Abend vorher ausgesehen habe.
Viele Kinder und Erwachsene schauten sich das Schild an und sagten mir, daß sie diese Tat nicht verstehen konnten.
Ich hoffe trotzdem, Vielen in der Advents- und Weihnachtszeit eine Freude bereitet zu haben.